Masterstudiengang oder Qual der Wahl


Masterstudiengang oder Qual der Wahl
Inhaltsverzeichnis
  1. Masterstudiengang oder Qual der Wahl
  2. Masterstudiengang entsprechend den schulischen Leistungen
  3. Masterstudiengang nach Interessen
  4. Masterstudiengang nach der persönlichen Eignung
  5. Berufliche Perspektiven im gewünschten Masterstudiengang
  6. Das System Bachelor und Master
  7. Konsekutiver Master
  8. Spezialisierender Master
  9. Weiterbildender Master
  10. Masterstudium – ja oder nein?
  11. Beratung zum Masterstudiengang

Nach dem Erwerb des Abiturs oder der Fachhochschulreife steht die Entscheidung über die weitere Entwicklung an: Wenn ein Studium angestrebt wird, ist natürlich die zentrale Frage, welches Studienfach gewählt wird. Wie du zum richtigen Masterstudiengang von Beginn an gelangst, folge diesen Hinweisen.

Masterstudiengang entsprechend den schulischen Leistungen

Ein erster Indikator für ein geeignetes Studienfach ist natürlich ein Blick auf die Schulfächer und die erzielten Noten. Nun korrespondieren Schulfächer nicht direkt mit Studiengängen oder Berufsbildern, es lassen sich aber mindestens einige Ausschlusskriterien gewinnen: Wer sich mit Mathematik schwergetan hat, ist naturwissenschaftlich-technischen Gebieten nicht gut aufgehoben. Wenn die sprachlichen Fächer nicht zum geschätzten Programm gehörten, sind geistes- oder sozialwissenschaftliche Disziplinen keine gute Wahl.

Studientests

Im Internet werden eine ganze Reihe von Tests angeboten, die bei der Auswahl des Studiengangs zu helfen versprechen. Auch diese sind eine gute und einfach zu nutzende Möglichkeit, zu ersten Anhaltspunkten zu kommen. Man sollte dieses Tests allerdings nicht überschätzen, zum einen differiert die Qualität erheblich, zum anderen werden viele relevante Merkmale nur unzureichend erfasst. Als Stichwortgeber für die weitere Auswahl sind sie jedoch ein guter Einstieg.

Masterstudiengang nach Interessen

Wesentlich sind natürlich auch die persönlichen Interessen. Hilfreich ist es, sich eine Liste mit Stichwörtern anzufertigen. Nimm dafür ruhig ein paar Tage Zeit und überprüfe, ob die Liste tatsächlich deine langfristigen Interessen widerspiegelt. Die Wahl des Studienfachs beeinflusst maßgeblich deinen weiteren beruflichen Werdegang, da ist also Sorgfalt gefragt.

Masterstudiengang nach der persönlichen Eignung

Bei der persönlichen Eignung geht es weniger um den Studiengang, sondern um die Frage, ob die damit möglichen Berufsfelder zur eigenen Person passen. Mögliche und am besten ehrlich zu beantwortende Fragen sind:

  • Hast du Freude am Umgang mit Menschen?
  • Liegt es dir dich ausführlich mit einer speziellen Fragestellung zu beschäftigen oder bist du eher „Generalist“ mit einem breiten Interessenspektrum?
  • Kannst du gut mit Zeitdruck umgehen?
  • Verfügst du über besondere Begabungen, beispielsweise im musischen oder künstlerischen Bereich?

Kleiner zusätzlicher Tipp: Häufig liegen Selbsteinschätzung und tatsächliche Eigenschaften etwas auseinander. Es kann also hilfreich sein, diese Fragen auch von Menschen aus dem engeren persönlichen Umfeld beantworten zu lassen, um ein möglichst realistisches Bild zu erhalten.

Berufliche Perspektiven im gewünschten Masterstudiengang

Nun ist es für die Wahl eines Studiengangs nicht nur relevant, gut durch das Studium zu kommen. Beachtet werden muss natürlich auch, welche beruflichen Tätigkeitsfelder mit einem Studiengang erschlossen werden. Einfach ist das bei Lehrämtern, Medizin und Jura, in diesen Fällen sind die Berufsfelder sehr klar definiert. Ähnliches gilt für BWL und die meisten ingenieurwissenschaftlichen Studiengänge. Wen es dagegen in geisteswissenschaftlichen, kultur- oder sozialwissenschaftlichen Studienfächer zieht, tut gut daran, vorab genau zu prüfen, welcher Studienabschluss für das gewünschte Tätigkeitsfeld von möglichen Arbeitgebern bevorzugt wird.

Umfangreiche Informationen zu einer Vielzahl an Berufen und ihren Zugangsvoraussetzungen bietet die Bundesagentur für Arbeit. Auch Branchenverbände und andere Unternehmensorganisationen halten oft nützliche Informationen bereit.

Das System Bachelor und Master

Mit der sogenannten Bologna-Reform wurde in Deutschland, dass frühere System aus Diplom-Studiengängen bzw. Magister-Studiengängen durch das international gängige Bachelor-Master-System ersetzt. Diplom- bzw. Magister-Studiengänge werden zwar an einigen Hochschulen noch angeboten, von dieser Wahl ist aber abzuraten. Diese Studiengänge genießen zwar nach wie vor einen guten Ruf, sind aber trotzdem nur „zweite Wahl“, da diese mittelfristig auslaufen. Man muss sich in dem Fall also auf ein schwindendes Angebot an Lehrveranstaltungen wie auch auf schlechtere Beratungsmöglichkeiten einstellen. Beides ist kein guter Garant für ein erfolgreiches Studium.

Das mittlerweile etablierte Bachelor-Master-System bietet die Möglichkeit, das Studium in zwei abgeschlossenen Hälften zu absolvieren. Bereits mit dem Bachelor liegt ein vollwertiger akademischer Abschluss vor, mit dem Master kann die Ausbildung dann vervollständigt werden. Hier gibt es grundsätzlich drei Varianten: Den konsekutiven Master und den spezialisierenden Master. Zusätzlich existiert noch der weiterbildende Master, für den allerdings in der Regel spezielle Zugangsvoraussetzungen erfüllt sein müssen.

Konsekutiver Master

Dieser Studiengang schließt unmittelbar an den Bachelor an und baut auf die dort erworbenen Kenntnisse direkt auf. Hier wird eine weitere Ausbildung und Spezialisierung innerhalb des bisherigen Fachgebiets angestrebt.

Spezialisierender Master

Anders als beim konsekutiven Master können hier auch Fachgebiete außerhalb des vorherigen Bachelors in den Blick genommen werden. Ein Informatik-Absolvent kann sich beispielsweise in den Bereichen Elektrotechnik oder Mathematik zusätzlich qualifizieren.

Weiterbildender Master

Der weiterbildende Master ist, wenn man so will, ein besonderer Fall. Dieses Studium ist speziell gedacht für Leute, die bereits über einen akademischen Abschluss verfügen und berufliche Erfahrungen im entsprechenden Bereich vorweisen können. Inwieweit ein derartiger Studiengang sinnvoll ist, lässt sich nicht allgemein beantworten. Sinnvoll ist in diesen Fällen oft eine Rücksprache mit dem aktuellen Arbeitgeber.

Masterstudium – ja oder nein?

Unerlässlich ist ein Masterstudium, wenn eine wissenschaftliche Karriere angestrebt wird. Hier muss dann in aller Regel auch noch eine Promotion angeschlossen werden. Ebenfalls eindeutig ist die Lage in den Lehramts-Studiengängen, sowie in den Fächern Medizin und Jura. In diesen Fällen ist ein zweiteiliges Studium für einen qualifizierenden Abschluss verbindlich. In allen anderen Fällen muss die Einzelsituation betrachtet werden, hilfreiche Fragen können sein:

  • Hat sich während des Studiums ein spezielles Interesse für ein bestimmtes Thema herauskristallisiert?
  • Wird für das gewünschte Tätigkeitsfeld überwiegend ein Master verlangt?

Kann eine dieser Fragen mit ja beantwortet werden, ist ein Masterstudium angeraten. Wenn nein, ist es in den vielen Fällen sinnvoll eine Berufstätigkeit anzustreben.

Vorteilhaft am Bachelor-Master-System ist, dass die Entscheidung pro oder kontra Master nicht zwingend am Ende des Bachelor-Studiums gefällt werden muss. Es ist problemlos möglich, zunächst in eine Berufstätigkeit zu wechseln und sich dann später doch noch dem Master zuzuwenden.

Beratung zum Masterstudiengang

Viele Universitäten bieten ein Beratungsangebot für Studienanfänger, oft existieren auch Veranstaltungen, in denen sich die einzelnen Fachbereiche vorstellen und einen Überblick über ihr Gebiet geben. Von diesen Möglichkeiten sollte man Gebrauch machen, da sie wertvolle Hinweise liefern und Fehlentscheidungen vermeiden helfen.

Ebenfalls hilfreich sind die Angebote der Hochschulteams der Agentur für Arbeit.

Als abschließender Hinweis sei noch angemerkt, dass die Studienwahl durchaus etwas Zeitaufwand verdient hat. Die Wahl eines passenden Faches ist wesentlich für den Erfolg des Studiums, und damit auch entscheidend für die weiteren beruflichen Aussichten. Es rentiert sich auf alle Fälle, hier keine Hektik walten zu lassen, sondern mit Ruhe und Bedacht vorzugehen.