- Eliteuniversitäten Deutschlands
- Eliteuniversitäten sind in Deutschland noch immer weniger weit verbreitet als in Großbritannien oder den USA
- Die drei Kategorien der Eliteuniversität
- Elf Eliteuniversitäten in Deutschland
- Diese elf Universitäten haben im Moment den Elitestatus
- Elite ist nicht immer gleich Elite
- Wissenschaft an Eliteuniversitäten in Deutschland
Seit dem Jahr 2006 existiert in Deutschland der Wettbewerb um Exzellenz an deutschen Universitäten. Diese dafür gegründete Exzellenzinitiative wählt anhand von drei Kriterien die Universitäten in Deutschland aus. Eliteuniversitäten werden mit finanziellen Mitteln des Staates unterstützt, um dadurch wettbewerbsfähiger zu werden und besser abschneiden zu können. Der Grund für dieses relativ neue Konzept der Exzellenzwahl ist folgender.
Deutschlands Universitäten sollen zukünftig international wettbewerbsfähiger werden. Sie sollen auch in internationalen Rankings besser mithalten und abschneiden können und im allgemeinen Vergleich weiter oben auf der Liste aufgeführt werden. Durch die finanzielle Unterstützung erhofft sich der Staat, dass das in Zukunft besser funktioniert. Deutsche Universitäten, die den Elitestatus erhalten haben, sind auch besonders gut in den nationalen Hochschulrankings.
Eliteuniversitäten sind in Deutschland noch immer weniger weit verbreitet als in Großbritannien oder den USA
Einer der Gründe, warum Deutschland noch nicht zu den Vorreitern der Eliteuniversitäten gehört ist der, dass in Deutschland jede Universität verpflichtet ist, jedem, der die allgemeine Hochschulreife absolviert hat, einen Zugang zu einem Studienplatz zu verschaffen. Diese Regelung gilt aber nur für die Bachelorstudiengänge. So können deutsche Universitäten und Hochschulen nicht frei entscheiden, welcher Student oder welche Studentin an die jeweilige Universität zugelassen wird. Noch immer entscheiden oft andere Kriterien, welcher Studienplatz von welcher Person besetzt wird.
Die drei Kategorien der Eliteuniversität
Um eine Eliteuniversität zu werden, müssen deutsche Universitäten in drei unterschiedlichen Kategorien miteinander konkurrieren. Zum einen geht es um die Graduiertenschulen. Es wird geprüft, inwiefern der wissenschaftliche Nachwuchs an der jeweiligen Universität oder Hochschule gefördert wird. Die zweite Kategorie ist das Exzellenzcluster. Eine angehende Eliteuniversität muss besondere Forschungszentren haben, die auch interdisziplinäre Arbeit fördern. Der dritte Punkt, bei dem eine Universität besonders gut abschneiden muss, um den Elitestatus zu erhalten, ist ein ausgearbeitetes Zukunftskonzept, das auf die jeweilige Universität zugeschnitten ist. Dieses beinhaltet Pläne, was die Hochschule in Zukunft erreichen will und womit sie international gut ankommen möchte. Oft sind Themen wie Integration, Frauenförderung und fächerübergreifende Forschung Hauptthemen dieses Zukunftskonzepts. Wer zu den besten in allen drei Kategorien gehört, erhält den Elitestatus und darf sich von nun an Eliteuniversität nennen.
Elf Eliteuniversitäten in Deutschland
Momentan gibt es elf Eliteuniversitäten in Deutschland. Diese Universitäten haben den Status der Elite bis 2017 sicher. Dann wird neu evaluiert und entschieden, ob diese Universitäten den Status behalten dürfen und welche anderen Hochschulen eventuell mit in das Programm aufgenommen werden. Die Eliteuniversitäten werden für ein besonders hervorragendes Forschungskonzept ausgezeichnet und erhalten dadurch auch besondere Forschungsgelder.
Diese elf Universitäten haben im Moment den Elitestatus
- Universität zu Köln
- Technische Universität Dresden
- Eberhard-Karls-Universität Tübingen
- Universität Bremen
- Ludwig-Maximilians-Universität München
- Technische Universität München
- Freie Universität Berlin
- Humboldt-Universität Berlin
- Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
- Universität Konstanz
Drei der deutschen Eliteuniversitäten gehören inzwischen sogar zu den Top 50 der besten Hochschulen der Welt. Die Ludwig-Maximilians-Universität München hat es im internationalen Ranking sogar auf Platz 29 geschafft. Die anderen beiden Hochschulen schneiden etwas schlechter ab, sind jedoch trotzdem auf der Rangliste zu finden. Die Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg hat sich den 37. Platz gesichert, und die Humboldt-Universität Berlin ist als Schlusslicht auf Platz 49. Trotzdem scheint die Exzellenzinitiative zu funktionieren. In Zukunft sollen noch mehr deutsche Universitäten im internationalen Ranking aufgeführt werden können.
Elite ist nicht immer gleich Elite
Wer sich für eine besondere Eliteuniversität interessiert und dort aufgrund des Status studieren möchte, wird eventuell enttäuscht. Meistens geht es bei Elite und dem dazugehörigen Elitestatus nur um die Forschung und die Förderung der Promovierenden. Die Weiterentwicklung der Uni und die allgemeine Lehre sind oft davon ausgeschlossen. Es profitieren also generell nur die, die auch tatsächlich an einer Eliteuniversität forschen, von dem Elitestatus und den damit einhergehenden Fördergeldern. Hat man an einer deutschen Eliteuniversität seinen Doktor absolviert, hat man unter Umständen einen Vorsprung auf dem Arbeitsmarkt gegenüber denen, die an einer anderen deutschen Universität oder Hochschule promoviert haben.
Es ist also genauso gut, an einer deutschen Universität seinen Bachelor oder Master zu machen, die den Elitestatus nicht innehat. Oft sind an einer sogenannten Eliteuniversität die Kurse überfüllt. Auch kann es passieren, dass durch den Elitestatus die Konkurrenz unter Studenten und Studentinnen größer ist, und es schwerer sein kann, gute Noten zu erhalten. Dadurch sollte man sich bei der Wahl der richtigen Universität oder Hochschule gut überlegen, ob man tatsächlich an einer Eliteuniversität studieren möchte. Es kommt jedoch immer auf das jeweilige Studienfach an, welches man studieren möchte und das Thema, das einen interessiert. In einigen Fächern wird der Unterschied zwischen Eliteuniversität und „normaler“ deutscher Hochschule kein großer sein.
Hat eine Universität einmal den Elitestatus erhalten, ist das keineswegs ein Garant, dass diese Hochschule den Status auch für immer behalten darf. In regelmäßigen Abständen wird geprüft, was die Hochschule oder Universität mit den Forschungsgeldern tut, und ob sie ihre Zukunftspläne in die Tat umsetzen. In den letzten Jahren haben die Universitäten in Göttingen, Karlsruhe und Freiburg ihren Elitestatus wieder verloren. Sie können sich jedoch bei der nächsten Wahl wieder bewerben und durch ein neues Konzept überzeugen.
Wissenschaft an Eliteuniversitäten in Deutschland
An einer deutschen Eliteuniversität zu promovieren, kann durchaus Vorteile haben. Die Tatsache, dass an diesen Eliteunis deutlich mehr Gelder für die Forschung vorhanden sind, als an anderen deutschen Hochschulen, kann einen bedeutenden Vorsprung bedeuten. So sind zum Beispiel oft bessere oder modernere Geräte vorhanden, oder der Doktorand oder die Doktorandin hat einen besseren Arbeitsplatz, den er oder sie nicht mit weiteren Promovierenden teilen muss. Gerade in Studiengängen, in denen moderne Geräte oder andere Materialien benötigt werden, kann es also einen Unterschied machen, ob man an einer Eliteuniversität oder einer anderen deutschen Hochschule promoviert.
Die Spitzenforschung in Deutschland scheint immer noch zu einem großen Teil von deutschen Eliteunis zu kommen. Das kann Zufall sein, muss es aber nicht. Oft ist es nicht nur wichtig, an einer Eliteuniversität in Deutschland zu promovieren. Wichtig ist auch, dass diese Universität eine führende Position in der Forschung in dem bestimmten Thema innehat.