Mit der zunehmenden Praxisorientierung vieler Studiengänge kommt es zur immer häufigeren Anfertigung sog. Projektarbeiten. Hierbei handelt es sich um wissenschaftliche Arbeiten, die eine konkrete Frage- oder Problemstellung aus der Praxis bearbeiten. Um eine solche Arbeit anfertigen zu können, mussen akademisches Wissen und praktische Bezüge vereint werden. Viele Studenten fürchten sich vor Projektarbeit – doch mit einigen Tipps ist es kein Problem, diese angemessen anzufertigen.
Was ist eine Projektarbeit?
Zunächst solltest du dich klar machen, was eine Projektarbeit ist und worauf es bei einer solchen ankommt. Im Gegensatz zu einer Seminararbeit wird nicht ein komplettes Thema abgehandelt. Die Projektarbeit befasst sich viel mehr mit einem kleineren Teilaspekt einer größeren Thematik, der auf eine praktische Frage- bzw. Problemstellung bezogen wird. So kann eine Projektarbeit darin bestehen, eine Studie durchzuführen, ein Experiment durchzuführen oder etwas praktisch umzusetzen.
Der wahrscheinlich wichtigste Punkt der Projektarbeit ist die Dokumentation. Es wird dir keine gute Note einbringen, eine Studie zu planen und durchzuführen, wenn du nicht jeden Schritt genauestens dokumentieren. Achte also bereits bei der Planung deines Projektes darauf, mitzuschreiben. Notiere jede Idee, jeden Versuch der Umsetzung und jeden Schritt, den du bei deinem Projekt gehen.
Projektphasen sollten ausformuliert werden
Die Projektphasen sollten nach Abschluss des Projekts ausformuliert und geordnet werden. Letztendlich sollte somit eine lückenlose Dokumentation jeder Projektphase mit entsprechenden Erläuterungen zu den Hintergründen der Arbeit und der angewandten Methodik vorliegen. Weiterhin ist es wichtig, den Ablauf des Projektes – also die Umsetzung – zu protokollieren ( ähnlich wie eine Zusammenfassung). Projektarbeiten werden vor allem in den Naturwissenschaften angefertigt. Hier ist der zeitliche Ablauf des Projektes von besonderer Bedeutung. Du solltest demnach also darauf achten ein „Versuchsprotokoll“ oder ein „Studienprotokoll“ anzufertigen, das den Ablauf inhaltlich und zeitlich genau festhält.
Die Formulierung des Projekts
Bevor all dies geschehen kann, musst du jedoch dein Projekt ausformulieren. Erstaunlicherweise fällt es vielen Studenten enorm schwer, eine angemessene Formulierung deines wissenschaftlichen Projektes zu finden. Diese Beschreibung und Formulierung folgt jedoch klaren Regeln. Zunächst wird das Thema, dem die Arbeit zuzuordnen ist, anhand von Fachliteratur und anderen Quellen beschrieben. Anschließend wird das eigene Projekt dargestellt. Hierbei ist auf folgendes zu achten:
- Was machst du?
- Welcher Bezug besteht zum Thema?
- Warum führst du dieses Projekt durch?
- Welche Methodik wählst du?
- Welche Thesen stellst du auf?
- Wie lautet das Projektziel?
- Was ist die konkrete Fragestellung?
Fasse innerhalb der Formulierung kurz. Es handelt sich um die Einleitung deiner Projektarbeit.
Der Hauptteil der Projektarbeit
Anschließend formulierest du die Inhalte exakter. Beschreibe zu Beginn des Hauptteils die Fragestellung, die Vorgehensweise, die Methodik, die Materialien, etc. detailliert. In der Mitte des Hauptteils gehst du dann auf die Durchführung deines Projekts ein. Hier kommt die anfangs beschriebene Dokumentation ins Spiel: Finde einen „roten Faden“ und schreibe, wie du an deinem Projekt gearbeitet hast, auf welche Erkenntnisse du gestoßen bist, welche Probleme sich ergeben haben, wie genau du vorgegangen bist, usw. Führen die Dokumentation also in ausformulierter Form aus.
Es folgt das Ende des Hauptteils. Nimm Bezug auf die Einleitung und stelle die Ergebnisse deines Projekts heraus. Was hast du herausgefunden? Wie verlief das Projekt? Thematisiere und diskutiere deine eigenen Ergebnisse. Was bedeuten sie? Hinterfrage die Aussagen und die Bedeutung der von dir gefundenen Ergebnisse. Der Hauptteil schließt mit einem Fazit, das die Prognose oder die Bedeutung des Projekts beurteilt.
Schwierigkeiten
Schwierigkeiten können sich vor allem daraus ergeben, dass es sich um ein praktisches Projekt handelt, das genauestens dokumentiert werden muss. Die Projektarbeit wird für einige Monate den Großteil deiner Zeit einnehmen. Mit Sicherheit wirst du auch andere Interessen haben, für Prüfungen lernen müssen und sich freie Zeit wünschen. Eine Projektarbeit lässt sich nicht immer mit diesen Wünschen vereinbaren. Vor allem in den Naturwissenschaften kommt es vor, dass du auch abends an der Universität für dein Projekt arbeiten müssen. Verdeutliche dich selbst, dass es sich um einen zeitlich begrenzten Abschnitt deines Studiums handelt und versuche, deine Kraft vorwiegend für das Projekt aufzuwenden.
Vor allem praktisch veranlagte Studenten können mitunter auch viel Freude bei der Durchführung ihres Projekts haben. Es sollte jedoch auch bedacht werden, dass jeder Schritt der praktischen Arbeit dokumentiert werden muss, um nachher eine schriftliche Arbeit zu verfassen – worauf dabei zu achten ist, hast du bereits erfahren. Solltest du zu diesen Studenten gehören, musst du dich dazu zwingen, während der Durchführung des Projektes Notizen zu machen. Diese sind entscheidend für das Gelingen der Projektarbeit.
Quellen suchen, Inhaltsverzeichnis schreiben, Zeitplan erstellen
Abschließend sei dir ans Herz gelegt, die Quellen- und Literaturrecherche ernst zu nehmen. Wikipediaeinträge sind keine wissenschaftlichen Quellen. Verwende vor der Durchführung des eigentlichen Projekts viel Zeit darauf, Quellen zu suchen, diese zu studieren und auszuwerten. Nach der Durchführung des Projekts und dem Anfertigen zahlreicher Notizen solltest du zunächst ein Inhaltsverzeichnis entwerfen, bevor du die oben beschriebenen Schreibarbeiten beginnen.
Ein weiterer wichtiger Tipp für das Gelingen der Projektarbeit: Erstelle einen Zeitplan. Dieser gibt dir Struktur und hilft dabei, alle Aufgaben pünktlich zu erledigen. Du solltest vor allem darauf achten, realistisch zu planen und deine Tage nicht zu „überladen“. Schaffe selbst auch Freizeit. Wer Tag und Nacht an seinem Projekt arbeitet, wird bald keine Freude mehr an diesem verspüren und auch keine Kraft mehr aufbringen können.